Auch Fichten wollen leben…

…und wachsen und nicht für Weihnachten gefällt werden. 

Unter diesem Motto steht das diesjährige (und vermutliche auch die weiteren Adventszeiten in den folgenden Jahren) Weihnachtsbaumaufstellen im Hort. Jedes Jahr stehen in unserer Einrichtung Tannen oder Fichten und im neuen Jahr fliegen sie in hohem Bogen aus dem Fenster. Diesem „Rauswurf“ im klassischen Sinne wollen wir ein Ende bereiten und haben eine spontane Idee angepackt und umgesetzt. Ab diesem Jahr, möchten wir lebenden Fichten ein trockenes Heim zu Weihnachten und einen rehfreien Garten über den Sommer bieten, damit sie schön gedeihen können. Der Gedanke ist, jeder Klassenstufe einen Baum anzuvertrauen, der in etwa so alt ist, wie die Kinder. Diese Fichte soll dann bis zum Ende jeder vierten Klasse im Hort verbleiben und mit den Schülern mitwachsen. Zum Abschluss der Hortzeit, wird der Baum dann wieder in den Wald an seinen ursprünglichen Ort gebracht und eingepflanzt. Dies ist für uns ein nachhaltiges Projekt, da wir keine geschlagenen Bäume mehr nutzen möchten, sondern die Kinder in die Verantwortung nehmen, sich um ihre Fichte zu kümmern und dabei verstehen, wie lange ein Baum benötigt, um so groß zu werden, wie ein normaler Weihnachtsbaum. Parallel existiert nun  in unserem Hort auch eine sieben Jahre alte Buche, die als Vergleichsobjekt zu den Nadelvertretern zeigen soll, wie unterschiedlich die Wachstumsgeschwindigkeit in der Natur sein kann. Aber nun genug erklärt 🙂

Wir fragten einen Förster an und stellten ihm unsere verrückte Idee vor und er bot sofort seine Unterstützung an. Also ging es am 29.11.2020 in den Wald, um die Prachtexemplare für den Hort zu finden und auszugraben. Natürlich unter fachmännischer Anleitung, damit keine Hauptwurzeln beschädigt werden.

Frau Elgner griff beherzt zu während der Spaten Stück für Stück die Wurzel des Baumes freilegte. Trotz der Temperaturen um den Gefrierpunkt war der Waldboden noch weich und es lies sich zügig Baum für Baum ausgraben.

Während Frau Elgner die Wurzeln von der Erde befreite, wurde der nächste Baum durch Herrn Böhm ausgewählt und ausgehoben. Nebenbei gab es etliche Anmerkungen des Försters zur aktuellen Problematik des Borkenkäfers und wir verabredeten dabei, dass nach den Coronabeschränkungen wieder mal ein paar Waldtage mit Förster geplant werden müssen. Dieser Fachmann für dieses herrliche Stück Natur kann so viel Wissen vermittelt und dabei wird einem bewusst, warum wir Menschen die Ruhe in der Natur so genießen können.

Nach getaner Arbeit präsentiert man dann Stolz (natürlich mit Abstand 🙂 ) seine neuen „Kinder“ für den Hort.

Nun steht dem Eintopfen und Schmücken nichts mehr im Weg.

 

Fotos und weitere Zeilen folgen….

 

 

Letzte Änderung: 19. Januar 2021